„Die Menschen nehmen sich selbst zu ernst. Das ist die Erbsünde der Welt. Hätte der Höhlenmensch zu lachen verstanden, wäre die Weltgeschichte anders verlaufen.“ Oscar Wilde
Peter McGraw erklärt mit seiner Humortheorie, was eine Situation lustig macht. Theorien zu Sinn für Humor versuchen zu erklären, was humorvolle Menschen auszeichnet. Die meisten Menschen schätzen sich selbst als lustig ein. So beurteilten in einer Untersuchung von Lefcourt und Martin 94 Prozent der Teilnehmenden ihren Sinn für Humor als mindestens durchschnittlich. Was unterscheidet nun humorvolle von Menschen mit weniger Humor? Nach Paul McGhee sind die Unterschiede in sechs Humorskills feststellbar. Diese Fertigkeiten benennt er wie folgt:
Das Geniessen von Humor bei Anderen
Humor zu initiieren
herzhaft zu lachen
Humor im Alltagsleben zu finden
Über sich selber zu lachen
Humor im Stress zu finden oder zu kreieren
Im Training werden alle sechs Humorskills trainiert. Dabei ist wichtig anzumerken, dass der eigene Sinn für Humor etwas sehr Individuelles ist. Im Training geht es weniger um das Vermitteln von humorvollen Inhalten als vielmehr um das Kennenlernen von Werkzeugen, mit denen man den eigenen Sinn für Humor besser anwenden kann.
McGhee ist überzeugt, dass Verspieltheit die Basis von jedem Aspekt von Sinn für Humor bildet. Humor sei immer eine Form des Spiels, so McGhee. Ohne Verspieltheit wird eine Situation vielleicht als interessant oder inspirierend wahrgenommen, aber nicht als lustig. Als Entwicklungspsychologe geht McGhee davon aus, dass jeder Mensch Sinn für Humor besitzt. Dieser kann jedoch in der Kindheit vom Umfeld gefördert oder gehemmt werden. Es gibt Eltern, die glauben, dass Humor und das Spielerische die Chance auf einen Job reduzieren. Durch zahlreiche Studien konnte gezeigt werden, dass diese Angst unbegründet ist und Verspieltheit im Gegenteil mit erwünschten Aspekten wie Produktivität und Kreativität zusammenhängt. Aus diesem Grund geht es im Training darum, eine verspielte Grundhaltung einzuüben.
Anwendung
McGraw erklärt im TED Talk mit seiner Benign-Violation-Theorie, wie durch wohlwollende Planbrüche verspielte und humorvolle Situationen auftreten können. Setze darum Planbürche bewusst ein und durchbreche deine Alltagsroutinen. Nimm zum Beispiel einen anderen Weg zur Arbeit. Gehe durch den Hintereingang ins Geschäft oder putze mit der anderen Hand die Zähne.
Suche auf Youtube, Spotify, Netflix, etc. nach Comedy und Komödien.
Dinge zu tun, die dir automatisch Spass machen, kann eine spielerische Stimmung fördern. Schreibe dir eine Liste mit Dingen und Aktivitäten, die dir Spass machen. Versuche täglich eine dieser Aktivitäten durchzuführen.
Reflexion
Welche der sechs Humorskills pflegst du im Alltag?
In welchen Alltagssituationen zeigst du am häufigsten deinen Sinn für Humor? Frage Menschen, die dich gut kennen, wie diese deinen Sinn für Humor wahrnehmen. Wie würdest du deinen eigenen Sinn für Humor beschreiben?
Wann bist du spielerisch? Mit wem bist du dann für gewöhnlich zusammen? In welchen Situationen geschieht dies?
Vertiefung
Lust auf mehr?
Wenn Sie gerne noch tiefer ins Thema Humor eintauchen möchten, z.B. mit einem virtuellen oder physischen Humortraining freuen wir uns Sie kennen zu lernen.
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